Prinzen zu Schwänen
Das neue Jahr hat begonnen, hoffentlich mit viel Spaß, Freude, netten Leuten, Tanz und gutem Essen!
Bei uns, in der Produktion ELOISE auch mit: Basteln! Do it yourself ist ja voll im Trend und wir machen mit. Teil unserer Konzeption ist es, dass die Kids nicht "nur" singend und spielend auf der Bühne stehen, sondern auch am Prozess dorthin beteiligt sind. Deshalb haben wir inzwischen schon zwei Kostümworkshops abgehalten, in denen Vampirklauen und Schwanenflügel gebastelt wurden.
Im Stück werden die fünf Prinzen von der bösen Hexe Volhek verflucht, von nun an sind sie nur noch während der Nacht Prinzen, tagsüber müssen sie ihr Dasein als Schwäne fristen. Um diese Verwandlung auch szenisch darstellen zu können, hat unser Ausstatter Thomas Döll spezielle Wende-Capes entworfen, die einerseits zum Kostüm der Prinzen gehören, bei Bedarf aber umgedreht und in Schwanenflügel verwandelt werden können.
Vor den Schwan jedoch hat der Theatergott den Schweiß gesetzt, denn wie ein echter Flügel besteht auch jedes Cape aus zahlreichen Feder-Reihen. So kam es, dass in der letzten Woche nicht nur die Darsteller der Prinzen, sondern auch die der Feen, Ammen und Könige zusammen saßen und fleißig am Gefieder der geflügelten Prinzen arbeiteten. Ein schwedischer Möbelkonzern wäre vermutlich überrascht gewesen über die vielseitige Verwendung seiner weißen Fleece-Decken - die Kids waren es jedenfalls. Die Scheu, diesen Decken mit der Schere zu Leibe zu rücken, hielt allerdings nur kurz an, dann wurde fleißig geschnippelt und gezeichnet, nachgeprüft und ausgebessert, bis eine gesamte große blaue Tragetasche eben jenes Möbelkonzerns voll mit weichen weißen Schwanenfedern war - und die Decken schon lange nicht mehr zu erkennen.
Die Arbeit, das ganze Gefieder nun auch noch auf die Capes zu bringen, nehmen uns dankenswerter Weise die Kolleginnen aus der Schneiderei des Stadttheaters ab. Schließlich spielen wir nicht Dornröschen, hier soll sich niemand an Nadeln stechen und in ewigen Schlaf fallen.
ELOISE hat am 18. März 2018 im taT des Stadttheaters Gießen Premiere.
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